Olga Gasparyan
In den Werken von Olga Gasparyan vereinigen sich und bestehen nebeneinander unendlich große und unendlich kleine Welten: das Universum, Gestalten des kulturellen Gedächtnisses der Menschheit, sowie die Welt der Erinnerungen und Erlebnisse.
Irina Mamonowa, Kunstwissenschaftlerin.
Olga Gasparyan wurde 1970 in Jekaterinburg geboren.
1988 bis 1993 studierte sie Kunst an der Russischen Staatlichen Pädagogischen Herzen-Universität.
Ihre Arbeiten sind in vielen privaten Kollektionen in Deutschland, Holland, Belgien, USA und Russland zu finden.
1994 – Teilnahme an der Ausstellung der Maler aus St.-Petersburg in Hamburg, Deutschland
1999 – Teilnahme an der Ausstellung in Elaginoostrovsky Palace in St.-Petersburg, Russland
2000 – Teilnahme an der Ausstellung Kunstshow in Bürch, Holland
2000 – Pesonalausstellung Duigalerie in Domburg, Holland
2001 – Teilnahme an der Ausstellung Kunstshow in Renesse, Holland
2003 – Pesonalausstellung Barlett in Utrecht, Holland
2003 – Teilnahme an der Ausstellung Biennale St.-Petersburger Pastell, Ausstellungszentrum der Sankt Petersburger Künstlervereinigung, Russland
2003 – Pesonalausstellung Heaven on Earth in Amsterdam, Holland
2004 – Teilnahme an der Ausstellung Galierie 45, in Westdorpe, Holland
2004 – Teilnahme an der Ausstellung Librart in Libramont, Belgien
2005 – Personalausstellung Vandar weckene in Viza, Belgium
2006 – Teilnahme an der Ausstellung Schildersweek in Domburg, Holland
2006 – Personalausstellung Expozitie in St. Reghthuys, Holland
2007 – Teilnahme an der Ausstellung Frühling 2007, Ausstellungszentrum der Sankt Petersburger Künstlervereinigung, Russland
2007 – Personalausstellung Gallery of Art F.B in Dendermonde, Belgium
2007 – Teilnahme an der Ausstellung Goda in Amsterdam, Holland
2008 – Teilnahme an der Ausstellung Simine GARIB in Antibes, Frankreich
2008 – Teilnahme an der Ausstellung Graphische Biennale, Ausstellungszentrum der Sankt Petersburger Künstlervereinigung, Russland
2008 – Teilnahme an der Ausstellung Herbst 2008, Ausstellungszentrum der Sankt Petersburger Künstlervereinigung, Russland
2008 – Teilnahme an der Ausstellung Art Manage in St.-Petersburg, Russland
2009 – Teilnahme an der Ausstellung Galerie De Heeren van Voorburg in Deventer, Holland
2009 – Teilnahme an der Ausstellung Frühling 2009, Ausstellungszentrum der Sankt Petersburger Künstlervereinigung, Russland
2009 – Personalausstellung Kunsthandel AmstelArt in Hemstede, Holland
2010 – Teilnahme an der Ausstellung Russen Palazzo Medici in Florence, Italien
2010 – Teilnahme an der Ausstellung ART FAIR in Utrecht, Holland
2010 – Teilnahme an der Ausstellung Herbst 2010, Ausstellungszentrum der Sankt Petersburger Künstlervereinigung, Russland
2010 – Personalausstellung Galerie Dune in Domburg, Holland
2010 – Personalausstellung Galerie larcu Skye in Hoeve, Holland
2010 – Personalausstellung Galerie ,,SPAS” in St.-Petersburg, Russland
2012 – Teilnahme an der Ausstellung Duigalerie in Domburg, Holland
2013 – Teilnahme an der Ausstellung Art Projekt 4 Elemente im Russischen Museum in St.-Petersburg, Russland
2014 – Teilnahme an der Ausstellung Art Galerie 15 in Paris, Frankreich
2015 – Teilnahme an der Ausstellung EuropArtFair in Roterdam, Holland
2016 – Teilnahme an der Ausstellung ArtNordic in Kopenhagen, Dänemark
2016 – Teilnahme an der Ausstellung Mensch & Pferd in Lambach, Österreich
„Gärten meiner Seele sind immer gemustert…“
(Malerei von Olga Gasparyan).
Das Quadrat ist die Zahl „Vier“, die mit den Begriffen Gleichheit, Ordnung, Richtigkeit, Wahrheit, Gerechtigkeit, Weisheit, Ehre verbunden ist. Das Quadrat ist ein Prinzip der Standfestigkeit und Ganzheit, die die Grundbegriffe des Kosmos in sich synthetisieren. Das Quadrat ist der Ausdruck von den vier Jahreszeiten und den räumlichen Koordinaten in der Beschreibung der Weltallbestandteile – vier Himmelsrichtungen, vier Elemente (Feuer, Wasser, Erde, Luft), vier Jahreszeiten, vier globale Jahrhunderte, vier menschliche Alter. Das Quadrat ist ein Symbol für die Erde, im Unterschied zum Kreis, der Himmelssphären symbolisiert. Das Quadrat ist ein Modell für viele Tempelbauten. Das Quadrat ist eine Grundlage für die Planung der mittelalterlichen Klosterhöfe, die für die Gebete, fürs Denken bestimmt waren und die den Paradiesgarten auf der Erde symbolisieren sollten.
Das Quadrat ist das Lieblingsformat der Bilder von Olga Gasparyan.
Ihre Kunst strebt danach, an die Existenz einer Welt zu erinnern, die für das Sehen unzugänglich ist, die abstrakt und sakral ist. Die symbolische Sprache des Mittelalters liegt ihr nah – Ikonenmalerei des Byzantinischen Reiches und der altertümlichen Rus, europäische Bilderminiatur, Altarmalerei, angewandte Kunst.
Es ist nicht leicht, stets sich selbst treu zu bleiben, eigene künstlerische Originalität zu bewahren, wenn man sich zum Kunststil wendet, der so vollkommene gefeilte symbolische Formen für den Ausdruck des höchsten Sinnes ausgearbeitet hat. Olga Gasparyan rettet das, was wahrscheinlich für die mittelalterlichen Maler und Ikonenmaler charakteristisch war – Demut, Aufrichtigkeit und Arglosigkeit multipliziert mit dem hohen professionellen Niveau, mit der Phantasie, dem eingeborenen Gefühl der Farbe und mit der feinen Empfindung der Oberflächenbeschaffenheit.
Ihre Arbeiten erinnern gleichzeitig an eine Ikone und an ein Blatt aus dem mittelalterlichen Gesetzbuch. An die Ikonenmalerei ist der goldene und rote Hintergrund angelehnt, der als Gotteslicht gedacht wurde, sowie die Anordnung der sinngemäß wichtigsten Objekte im Hauptquadrat, die sog. Arche, und der Nebenobjekten am Rande. Lateinische Texte, eine Fülle an Pflanzen- und Blumenornamenten, die den Raum des Bildes ausfüllen, stammen aus dem europäischen mittelalterlichen Miniaturbild. Die lateinischen Texte in ihren Arbeiten sind immer lesbar – es ist nicht einfach dekorative Zierschrift, darin ist oft der Schlüssel zum Sinn des Bildes versteckt.
An den Wänden und auf den Böden der mittelalterlichen Tempel wurde oft dreidimensional ein Labyrinth dargestellt. Durchzugehen oder, wenn es nicht groß war, mit den Fingern entlang zu gehen, symbolisierte die Pilgerfahrt ins Heilige Land. Die Auffassung der Werke von Olga Gasparyan erinnert an dieses alte Ritual. Ihre Bilder gewinnen einen sehr nahen intimen Kontakt – man möchte sie mit der Hand berühren, sie nehmen und die lateinischen Schriften durchlesen, alle kleinen Details, die für aufmerksame Augen bestimmt sind, genau betrachten.
Die Welt der Bilder dieser Malerin wendet sich nicht nur zur Ikonographie des Christentums, sondern auch zum Gedächtnis der alten Kulturen. Darin verbinden sich die Darstellung von ägyptischen Pyramiden und dem Babelturm. Der Dionysos Nachen, der mit Delfinen umkreist ist, verwandelt sich in den Nachen des ägyptischen Gottes Ra und danach in einen goldenen Halbmond. In dieser Welt singen und tanzen griechische Nymphen und Satyre, die slawischen Vögel Sirina erzählen Geschichten, jüdische Menoras leuchten. Und fast überall ist das Symbol des Lebensbaums. Sehr oft ist auch ein Einhorn zu sehen – ein Wesen, das in Mythen und Legenden von vielen Kulturen lebt, überall verschieden dargestellt ist, aber immer mit wundertätigen Eigenschaften verseht ist, rein, opferbereit, gleichzeitig martialisch und unbesiegbar.
Auf einigen Oberflächen sind trockene Blumen, Blätter, Kräuter aufgebracht, die während der Reisen in verschiedenen Ländern gesammelt wurden. Es ist so eine Art Kinderspiel oder privates Tagebuch, wo viele persönliche Erinnerungen gesammelt wurden, wo der „mächtige Gott des Details, der mächtige Gott der Liebe“ herrscht. Wer weiß, dass diese Blumen aus Armenien, die anderen aus Holland, Deutschland oder vom Ufer des Finnischen Meerbusens stammen? Die Malerin erinnert sich aber an jede einzelne Geschichte. Es ist ein Teil ihrer Biographie. In den Werken von Olga Gasparyan vereinigen sich und bestehen nebeneinander unendlich große und unendlich kleine Welten: das Universum, Gestalten des kulturellen Gedächtnisses der Menschheit, sowie die Welt der Erinnerungen und Erlebnisse.
Irina Mamonova, Kunstwissenschaftlerin.
Kunst in Europa
Olga Gasparyan – Spaziergang durch einen geheimen Garten.
12.12.2015, Von Anara Achundowa
http://ruskult.eu/iskusstvo/148-olga-gasparyan-progulka-po-tajnomu-sadu